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GEBURTSBERICHT – Wunderschöne Hausgeburt mit 4960g an ET+16

Posted on 15. August 201915. August 2019

An dieser Stelle einen herzlichen Dank, dass Tina K. diesen wundervollen, stärkenden Geburtsbericht mit uns teilt. Sie hat sich vom Überschreiten des errechneten Geburtstermins um 16 Tage nicht beirren lassen und auf ihr Bauchgefühl vertraut, dass alles so richtig ist, wie es ist. Anni Linnea kam am 13.04.2019 mit 4960g bei einer wunderschönen, komplikationslosen Hausgeburt zur Welt.

Meine dritte und wahrscheinlich letzte Schwangerschaft nähert sich dem Ende. Diesmal ist eine Hausgeburt geplant, nach den traumatischen Ereignissen der zweiten Geburt.
Die Schwangerschaft läuft kompliaktionslos und ich habe fast ausschließlich Hebammenvorsorge.
Lange hatte ich das Gefühl mein Baby kommt diesmal vor Termin. Die Tage/Wochen vergehen und wir nähern und dem ET, es besticht mich der Verdacht das es wohl nix wird 😀
Ich bin am ET, keine Wehen, keine Anzeichen für Geburt.

ET+3….der Pflichttermin in der Klinik

Der ET+3 Termin rückt näher, ich bin unsicher, da er auf einen Sonntag fällt. Ich bespreche mit meiner Hebamme ins Krankenhaus zu gehen. Dort ist alles ok. Die Wissen von der Hausgeburt, es wird ein CTG und ein US gemacht, wir gehen wieder. Baby wird auf 3900g geschätzt.
Die Tage verstreichen, es tut sich nichts.

Ab ET+7 soll ich alle zwei Tage zum CTG in die Hebammenpraxis. Wir sind alle noch entspannt, meine anderen Kinder waren auch nicht schneller (+8 und +9)
Wir hangeln uns von Tag zu Tag. Langsam wird es psychisch sehr Anstrengend.

ET+14 und keine Wehen

Dann ist das soweit wir sind bei ET+14, keine Zeichen einer Geburt.
Meine Hebamme und ich beschließen das wir es mit Rizinus probieren. Ich wollte eigentlich keine Einleitung, aber ich möchte auch diese Hausgeburt.
Also brate ich mir Rührei mit Rizinus.
Geschmacklich nicht der Knaller, gibt aber schlimmeres.
Nach 2 Stunden muss ich einmal zum Klo. Langsam stellen sich leichte und unregelmäßige Wehen ein.
So geht es dann den ganzen Abend. Gegen 24 Uhr bin ich so müde das wir ins Bett gehen. Ich dachte mir falls das echt ist werden mich die Wehen schon wecken.
Ich wache nächsten Morgen um 7 wieder auf, keine Wehen mehr.

Die Rufbereitschaft der Hebamme endet

Ich hatte eine Deadline von meiner Hebamme, bis 8:30 sollte die Geburt losgehen. Es ist 8:30, keine Wehen, keine Geburt in Sicht. Eigentlich ist die Rufbereitschaft offiziell vorbei.
Wir telefonieren und besprechen das wir jetzt nur noch von Tag zu Tag denken können. Ich soll wieder ins Krankenhaus zur Kontrolle, sie braucht einen schriftlichen Befund.

ET+15…wieder im Krankenhaus

Also gehen wir wieder ins Krankenhaus, ET+15 kommt da eher selten vor ?
CTG unauffällig, US ebenfalls gut.
Wir werden natürlich über die Risiken aufgeklärt und müssen unterschreiben das wir gegen ärztlichen Rat gehen.
Es ist mittlerweile 17 Uhr, ich telefoniere wieder mit meiner Hebamme. Wir besprechen das wir nochmal Rizinus probieren.
Also brate ich mir nochmal ein Rührei. Gegen 18 Uhr esse ich es, habe aber wenig Hoffnung. So langsam sehe ich die Hausgeburt schwinden.
Es stellen sich wieder leichte Wehen ein, gegen 21 Uhr.
Mein Mann und ich liegen auf dem Sofa und gucken Fernsehen. Ich traue dem Braten nicht, lasse aber nebenbei meine Wehenapp mit laufen.

Alle 5-6 Minuten Wehen

Alle 5-6 Min kommen sie jetzt. Trotzdem habe ich nicht das Gefühl das es ernst ist.
Mein Mann pennt irgendwann ein, was ok für mich ist, denn ich glaube immer noch nicht an Geburt ?
Mittlerweile stehe ich am Tisch und veratme die Wehen die immer häufiger kommen. (Mein Mann pennt. ?)
Nach ein paar Wehen die ich so veratmet habe, wird mir kalt und ich fange an zu zittern. Ich lege mich aufs Sofa und kuschelt mich in die Decke ein. Ich glaube immer noch nicht daran das es ernst wird.
Die Wehen kommen jetzt alle 3 min ordentlich knackig. Gegen 1 Uhr wecke ich meinen Mann und sage das ich jetzt doch gerne meine Hebamme anrufen würde.
Er schreckt hoch und holt mir den Zettel 😀
Ich veratme immer noch weiter die Wehen und warte noch bis 1:35 bevor ich anrufe. Ich hatte Angst das die Wehen nicht am Muttermund wirken, sondern ins Leere verlaufen. So habe ich es auch meiner Henamme gesagt. Sie fragt ob die Blase noch steht, ja steht noch. Ok sie macht sich auf den Weg.

Telefonat mit der Hebamme….die Blase springt!

Wir legen auf. 1:45 Blase springt, ich realisiere jetzt endgültig, das ist verdammt nochmal doch alles echt!!!!
In dem Moment wird mein zwei jähriger wach, er möchte gestillt werden. Ich bin gerade leider verhindert. ?
Mein Mann geht zu ihm und versucht ihn mit Milch zu beruhigen. Funktioniert natürlich nicht.
Ich rufe meinem Mann nur noch hinterher ob er mir mal ein Handtuch geben kann. Er gibt mir EIN Handtuch. ? (Männer)
Naja mittlerweile habe ich mich in der Vierfüßler vors Sofa begeben, Fruchtwasser ist klar, alles gut soweit.
Ich merke wie mit jeder Wehe der Kopf tiefer rutscht.

Es stellt sich rasch Pressdrang ein

Es stellen sich jetzt relativ schnell Presswehen ein. So langsam kommt in mir das Gefühl auf das meine Hebamme es wohl nicht mehr schaffen wird. Aber gut keine Panik, das hab ich schon zwei mal geschafft.
Ich beruhige mich selbst, mein Mann ist noch bei unserem Sohn.
Die Presswehen werden immer heftiger, der Kopf drückt extrem. Ich fange an zu jammern und zu fluchen, wessen scheiss Idee war das mit dem Baby????
Aber auch da ermahne ich mich selbst, das ich mich zusammenreißen muss und wenn ich jetzt am jammern bin dauert es nicht mehr lange. Keine Energie verschwenden.

Meine Hebamme kommt

Es ist 2:25 Uhr und,es klingelt an der Tür. Meine Hebamme kommt.

Ich bekommt nur noch mit wie sich sehr schnell umzieht und den Wäschekorb mit den Handtüchern holt. Sie gibt mit nebenbei noch Druck auf mein Becken,wenn eine Wehe kommt, das tut gut. Sie möchte die Herztöne hören, ok von mir aus. Im vierfüßler findet sie keine, ich soll mich bitte einmal hinstellen.
Ich raffe mich auf, auch so kann sie keine hören. Ich habe aber keine Angst gehabt, in dem Moment habe ich einen kräftigen Tritt bekommen, also alles gut.
Es kommt eine Presswehe, diese Wehe ist sehr lang. Ich merke das jetzt das Baby kommt. Ich stütze mich auf meinen Knien ab und sage nur noch Stereotyp „du musst das Baby auffangen, ich kann das nicht!“
Nach zwei Presswehen ist der Kopf geboren, ich soll mich einmal gerade machen und das Becken durchstrecken. In der nächsten Wehe kommt es dann ganz.

„Hasi komm, es ist ein Mädchen!“

Meine Hebamme legt das Baby zwischen meinen Beinen ab, es ist 2:31 Uhr. Ich rufe meinen Mann mit den Worten, „Hasi komm es ist ein Mädchen!“
Er kommt gleich mit unserem zwei jährigen dazu.
Ich soll mich komplett ausziehen und die Kleine auf die Brust nehmen. Sie ist noch etwas grau, das ging zum Schluss einfach zu schnell. Sie erholt sich aber schnell und wird rosig.
Die zweite Hebamme trifft dann auch ein.
Wir sitzen auf dem Sofa und sind immer noch überrumpelt, dass es jetzt doch so schnell ging. Wir lassen die Nabelschnur ganz in Ruhe pulsieren. Ich lege sie auch gleich an die Brust an.
Ich weiß gar nicht genau aber innerhalb der ersten Stunde wird die Plazenta geboren, erst danach haben wir die Nabelschnur durchgeschnitten. Ich habe keine größeren Verletzungen außer eine kleine Abschürfung.
Danach wird gewogen und gemessen. Darauf sind wir sehr gespannt, denn ich bekomme eigentlich immer schwere Kinder (4,1kg und 4,5kg), dieses Kind wurde auf 4,1kg geschätzt noch vor ein paar Stunden per US.

4960g und keine Geburtsverletzungen

Die Hebamme wiegt und es sind dann doch tatsächlich 4960g ?
Ich bin so froh das man das vorher nicht gesehen hat. Die zweite Geburt fand wegen einer Gewichtsschätung von 5 Kilo und massiven Druck von außen im Krankenhaus statt, davon habe ich mich immer noch nicht seelisch erholt. Diese Geburt hat aber etwas Linderung geschaffen. Wir sitzen noch einige Zeit auf dem Sofa bis wir dann gegen 5 Uhr ins Bett umziehen.

Es war schon ziemlich verballert von mir gewesen ist, nicht zu glauben das die Geburt jetzt losgeht ?
Ich dachte mit dem dritten Kind wüsste man wie es geht. Aber so täuscht man sich.

Anni Linnea wurde am 13.04.2019 mit 16 Tagen „Verspätung“ und einem Gewicht von 4960g auf 52cm Zuhause vor meinem Sofa geboren.
(Wir wohnen übrigens in einem Mehrfamilienhaus, es hat keiner was mitbekommen 😉 )

Wir finden, dass Tina mit dem Vertrauen in ihren Körper und ihr Baby ein sehr wichtiges Zeichen setzt. Lasst euch von niemandem aufgrund von Geburtsterminüberschreitung zu etwas drängen, das ihr nicht wollt. Jedes Baby kommt, wenn es reif ist, geboren zu werden. Und selbst 4960g sind kein Grund für eine Klinikgeburt oder gar einen Kaiserschnitt. Wir gratulieren Tina zu ihrer kleinen Anni Linnea und wünschen alles Liebe.

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