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Doulas: Geburtsbegleitung in Vertrautheit und Geborgenheit

Posted on 12. September 201915. September 2019

Doulas greifen ein heute sehr in den Hintergrund gedrängtes Urbedürfnis von schwangeren Frauen auf. Das Bedürfnis nach Vertrautheit und Geborgenheit. Es ist tief in jeder werdenden Mutter verankert und hat es verdient ernstgenommen zu werden. Kein Gerät, keine angrenzende Neonatologie, kein vollausgestatteter OP steigert das Wohlgefühl unter der Geburt wie es das Erfahren von Vertrautheit und Geborgenheit schafft.

Doch eine Doula ist noch viel mehr als das: Darüber sprechen wir heute und stellen Doula Philomena Pierer ein paar Fragen zu ihrer Berufung.

Früher war es so, dass eine Frau in der Schwangerschaft und unter der Geburt von geburtserfahrenen Frauen aus der Familie und dem nahen Umfeld Unterstützung, Hilfe und mentalen Beistand erfuhr. Kurz: Die Schwangere konnte aus reichem Erfahrungsschatz vertrauter Personen schöpfen. Auch im Wochenbett wurde beim Haushalt, Kochen und der Betreuung der Geschwisterkinder mitgeholfen. Dieses Netzwerk gibt es heute leider kaum noch. Die Schwangerschaft und Geburt durchlebt eine Frau meist mit Arztbesuchen, medizinischen Tests und in ungewohnter Umgebung unter fremden Menschen. Dabei ist einer der wichtigsten Faktoren für eine schöne, komplikationslose Geburt der Faktor „Geborgenheit und Vertrautheit“. Nur wer sich geborgen fühlt, kann bei der Geburt „loslassen“.

Das Bedürfnis der Schwangeren nach Vertrautheit

Denn eigentlich möchten wir insgeheim nicht von fremden Personen vaginal untersucht werden, in Labors als adipöse Risikoschwangere eingestuft und in Kliniken als Gebärende Nr. 5 der heutigen Nacht auf eine Liste gesetzt werden. Medizinische Untersuchungen kann deine Doula zwar nicht übernehmen aber sie ist für euch da und du selbst entscheidest, was du möchtest und was nicht. Eine Doula schafft jedoch in den technisierten Routineabläufen der heutigen Geburtshilfe eine Blase der Geborgenheit für die werdenden Eltern.

Sie sind der Schwangeren in diesem ganz besonderen Lebensabschnitt Freundin, Vertrauensperson, seelischer Beistand, verständnisvolle Ansprechpartnerin, anpackende Unterstützung sowie eine starke Schulter zum Anlehnen und schaffen so ein Umfeld von Geborgenheit.

Was macht eine Doula?

Eine Doula absolviert ein sogenanntes Doulatraining, hat meist selbst bereits geboren und ist eine nicht-medizinische Begleitperson (je nach Wunsch schon während der Schwangerschaft), bei der Geburt und im Wochenbett. Die Geburtsbegleitung sieht wie folgt aus:

Eure Doula begleitet euch ab Beginn der Geburt an den ausgewählten Geburtsort und dort durchgehend bis das Baby geboren ist und die frischgebackene Familie entscheidet, nun unter sich sein zu wollen. Sie nimmt keine medizinischen Untersuchungen vor, sondern sorgt lediglich für das Wohlbefinden der Gebärenden. Das Amerikanische College für Gynäkologie und Geburtshilfe hat die Doulabegleitung als „effektive und nebenwirkungsfreie Ressource zur Vermeidung von Kaiserschnitten“ empfohlen.

Durchgehende Betreuung während der Geburt

Es ist mittlerweile kein Geheimnis mehr, dass kontinuierliche Betreuung unter der Geburt, der Gebärenden Sicherheit gibt und so der Bedarf an Schmerzmitteln sowie Kaiserschnitten sinkt, da die Geburten komplikationsloser verlaufen. Durchgehende Betreuung unter der Geburt können Kliniken jedoch heute leider nicht mehr bieten, da der Personalschlüssel vorsieht, dass eine Hebamme auf 3 – 5 Gebärende fällt. So entstehen Zeiträume, in denen die Gebärende mit dem werdenden Papa alleine im Kreissaal „weht“.

Gemeinsam deine Bedürfnisse besprechen

Wie wichtig die kontinuierliche Betreuung durch eine Vertrauensperson unter der Geburt ist, wird vielen Frauen erst nach der Geburt bewusst. Die Doula erinnert „ihre“ Frau nämlich auch an ihre Bedürfnisse und Wünsche unter der Geburt. Bereits vor der Geburt kann gemeinsam besprochen und als Geburtsplan festgehalten werden, was euch für eure Geburt wichtig ist. Dabei agiert eine Doula stets nach den Vorstellungen der Gebärenden und kann ihr unter der Geburt, in einer überfordernden Situation, zurück auf ihren Weg helfen.

Unterstützung zuhause nach der Geburt

Auch nach der Geburt ist vieles neu und kann überwältigen. Die Hormonumstellung, die eine Geburt mitsich bringt, ist für uns Frauen wie ein Wirbelsturm. Oft fühlen wir uns in einem fremden Körper. Wir kennen uns selbst nicht mehr. Wenn sich der Babyblues einstellt, ist ein Gespräch mit einer vertrauten Person wohltuend. Viele Mütter schämen sich für ihre plötzliche Traurigkeit über ihre Mutterrolle, werden von Versagensängsten geplagt, fühlen sich von der ganzen Welt alleine gelassen oder möchten ihr Baby nicht aus den Händen geben. Darüber zu sprechen, mit einer Frau, die es selbst erlebt hat, erleichtert vieles.

Zudem bieten einige Doulas auch Unterstützung beim Kochen und mit den Geschwisterkindern an, damit wir frischgebackenen Mütter das gegenseitige Kennenlernen mit unseren Babys im Wochenbett ungestört erleben dürfen.

Den Partner informieren und mit einbeziehen

Eine Doula bedeutet auch Unterstützung für euren Partner. Männer fühlen sich während der Geburt rasch überfordert, unerwünscht oder gar nutzlos. Kein Wunder…..vermitteln die Gesellschaft und leider viele Geburtsvorbereitungskurse, dass Männer „eh nicht viel tun können“ und der Frau auch ihre Schmerzen nicht „abnehmen“ können. Wenn Männer jedoch genau erklärt bekommen, was warum in ihrer Frau vorgeht und wie sie unterstützen können, verändert dies das Erlebnis „Geburt“ für die werdenden Eltern enorm.

Durch bestimmte Griffe und Zuwendungen kann der Wehenschmerz erleichtert werden, da der Körper Endorphine zur natürlichen Schmerzreduktion ausschüttet. Es ist auch ein Unterschied, ob der Mann seine Frau „bemittleidet“ oder ihr sagt, wie stark sie ist und wie sehr er sie bewundert.

Für euer körperliches und seelisches Wohl

Eure Doula ist also Unterstützung für euch beide. Sie kümmert sich sowohl um euer seelisches, wie auch das körperliche Wohlbefinden. Sie hält deine Hand, bringt etwas zu Trinken, begleitet euch auf die Toilette, erinnert euch an eure zuvor besprochenen Bedürfnisse, wenn bspw. ein Vorgehen vorgeschlagen wird, das nicht zwingend notwendig ist und das ihr eigentlich nicht wolltet.

Ein schöne Geburt ist das beste Geschenk an euch

Ihr seid unter der Geburt niemals alleine. In den Momenten, in denen ihr unsicher seid, ihr Angst habt, euch die Kraft zu verlassen scheint oder ihr einfach eine Massage wollt, wird sie für euch da sein. Eine Geburt mit Doula ist ein Hauch von Luxus. Eine schöne Geburt ist das erste Geschenk, das ihr euch und eurem Baby zum Start ins gemeinsame Leben als Familie machen könnt.

Die meisten Schwangeren sprechen viel über ihre Schwangerschaft und die Zeit, wenn das Baby dann da ist. Die Geburt wird nur als kurzes, notwendiges Übel gesehen, um sein Wunder in den Armen zu halten. Doch wenn wir beginnen die Geburt als ebensolches Wunder zu sehen, als ein großes, einmaliges Ereignis, das wir für immer in unseren Herzen tragen, wird uns bewusst werden, wie wichtig es ist, darin zu investieren: für uns als Mutter, für unser Baby, für uns als Familie. Denn wie wir in ein gemeinsames Leben starten ist unwiderbringlich und so wertvoll.

Die Kosten einer Doulabegleitung

Viele Doulas passen ihre Pauschalen den finanziellen Gegebenheiten der Familie an und lassen gerne mit sich sprechen. Traut euch zu fragen und Kontakt aufzunehmen. Hier könnt ihr in Österreich nach Doulas in eurer Umgebung suchen und erfahrt alles zu Kosten und Betreuungsangebot: http://doula.at/eine-doula-finden

DOULA PHILOMENA PIERER IM GESPRÄCH:

MB: „Liebe Philomena, du bist gerade dabei die Ausbildung zur Doula bei DiA zu absolvieren. „

MB: „Aus welchem Grund wolltest du Doula werden und welche Fragen werden dir häufig von interessierten jedoch skeptischen Schwangeren gestellt?“

PHILOMENA: „Ich wollte früher unbedingt Hebamme werden. Doch dann kamen die Kinder, da war an Ausbildung weit weg nicht zu denken. Wir wohnen am Land auf einem Bauernhof, der nächste Ausbildungsort ist zu weit entfernt, um zu pendeln. Da gingen die Kinder einfach vor. Aber der Gedanke hat mich jahrelang begleitet und nie ganz los gelassen. Mit jeder eigenen Schwangerschaft und Geburt wuchs der Wunsch, anderen Frauen an diesem Wissen und der Erfahrung teilhaben zu lassen. Ihnen die Zeit so angenehm wie möglich zu machen. Als ich vor 2 Jahren von der Doula-Tätigkeit las, wusste ich sofort „das ist es!“. Selbstständig, ohne fixe Anstellung, frei einteilbar und genau das Herzensthema!“

MB: „Wozu eine Doula wenn es eh Hebammen in der Klinik gibt?“

PHILOMENA: „Wir Doulas sind als ERGÄNZUNG zu den Hebammen und dem Geburtsteam da. Leider lässt der Betreuungsschlüssel in vielen Spitälern keine 1:1 Betreuung einer Hebamme zu. Diese sind meist für mehrere Gebärende gleichzeitig zuständig. Und da kann man dann plötzlich alleine im Zimmer sitzen. Das kann eine ganz schön überfordernde Situation sein, besonders für Erstgebärende. Das habe ich selbst erlebt. Irgendwie dachte ich während meiner ersten Schwangerschaft „im Kreißsaal ist ja eh die Hebamme für mich da“ – war sie auch, aber eben nicht NUR für mich. Sie ist zwischendurch immer wieder raus, für mich eine gefühlte Ewigkeit, in der ich richtig panisch wurde, obwohl mein Mann da war. Aber es war ja auch sein erstes Kind und die Hebamme als „Fachfrau“ war mein Halt. Als Doula sind wir wirklich immer NUR für „unsere“ Frau da. Eine wunderbare Sicherheit in einer so ungewissen Situation, jemanden zu haben, der Halt, Geborgenheit und Sicherheit gibt.“

MB: „Was mache ich wenn nur eine Begleitperson mit zur Geburt darf und ich den Kindsvater dabeihaben möchte?“

PHILOMENA: „In vielen Spitälern in Österreich (und auch in Deutschland) ist es glücklicherweise möglich, eine Doula als 2. Begleitperson mitzunehmen. Hier ist sicherlich die jahrzehntelange Vorarbeit des Vereins DiA (Doulas in Austria) mit verantwortlich. Und natürlich die Entscheidungsträger in den Spitälern, die den Frauen diese Begleitung ermöglichen. Hilfreich – um unangenehme Überraschungen vorzubeugen – ist es, bereits bei der Anmeldung VOR der Geburt darauf hinzuweisen, dass eine Doula mitkommen wird. Sollte es hier Schwierigkeiten geben, lassen die sich in Ruhe besser klären, als wenn die Frau schon mit Wehen da steht. Und manches mal ist tatsächlich nur 1 Begleitperson zugelassen. Dann kann sich die Doula mit dem Partner (oder wer auch immer mit ist) abwechseln und so ein wenig Freiraum schaffen. Und die Erfahrung hat gezeigt: nach einigen Wechseln kam es schon vor, dass die Hebamme irgendwann meinte „jetzt bleibens halt beide drin…“ ;-)“

WIR DÜRFEN EUCH HEUTE EIN GANZ BESONDERES GESCHENK VERKÜNDEN:

Doula Philomena Pierer vergibt über unseren Blog 1 gratis Doulabegleitung zur Geburt durch sie:

✅ im Raum Obersteiermark (LKH Leoben, LKH Judenburg) oder Niederösterreich (LKH Neunkirchen) sowie zu hebammenbegleiteten Hausgeburten

✅ errechneter Geburtstermin im Zeitraum Jänner – Juni 2020

Ich wünsche mir diese gratis Doula-Begleitung. Was muss ich machen?

Bitte hinterlasst einen Kommentar, warum ihr euch diese Doulabegleitung wünscht und schickt eine Anfrage direkt an Doula Philomena: p.pierer@aon.at

Philomena wird euch direkt kontaktieren und Bescheid geben, ob und wie Sie euch begleiten kann.

Vielen Dank liebe Philomena, für das sehr interessante Gespräch und dieses großartige Geschenk an eine werdende Mami/ werdende Eltern.

Wir wünschen euch alles Liebe auf dem Weg zu eurer Wunschgeburt.

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